Tagebuch: Von Selbstverständnis und Legitimation
Mit meiner Berufung geht es mir ähnlich wie Grisu, dem kleinen Drachen, der unbedingt Feuerwerhmann werden will. In meiner Kindheit hätte ich rufen sollen: “Ich will Autor werden!” Mal abgesehen von den Millionen, die ich zuerst noch als weltbekannter Fußballstar verdienen wollte. Der Traum vom Fußballprofi glitt schnell dahin, blöderweise kam dann auch noch die Schulzeit dazwischen. Erst nach langer Durststrecke griff ich wieder zu Papier und Tinte und veröffentlichte meinen ersten Roman. Als Autor aber fühlte ich mich noch lange nicht.
Irgendetwas, dachte ich, müsste mich erst noch dazu legitimieren und so hielt ich mich angesprochen auf mein wiederbelebtes “Hobby” stets bedeckt. Vielleicht brauchte ich erst die Veröffentlichung in einem renommierten Verlag? Oder vielleicht musste ich mindestens 1.000 Exemplare eines Titels verkaufen? Oder vielleicht 10.000? Oder vielleicht würde mein Autorenleben endlich beginnen, sobald ich eine Lesung vor größerem Publikum gehalten hatte? Vielleicht reichte es aber auch, wenn mich ein alter Bekannter traf und freudestrahlend mit “Hallo Herr Autor!” begrüßte?
Heute weiß ich, dass all das mit Sicherheit zum Selbstverständnis, sich als Autor zu fühlen, beiträgt. Heute weiß ich aber auch, dass ich bereits lange Autor gewesen bin und es bleibe – mit jeder kleinen und großen Entscheidung, die ich für das Schreiben treffe und getroffen habe. Mag ein elitärer Kreis auch seine Nase rümpfen. Nach Definition ist der geistige Urheber eines sprachlichen Werkes bereits ein Autor und dafür braucht es weder eine Ausbildung noch ist die Einstiegshürde besonders hoch.
Welche Erfolgserlebnisse dagegen dazu beitragen, sich auch als Mitglied der schreibenden Zunft zu fühlen und zu seinen geschaffenen Werken zu stehen, muss wohl jeder für sich selbst herausfinden. Für mich weiß ich nun, dass ich bereits auf dem Weg bin – mit den kleinen und großen Entscheidungen, die ich für das Schreiben treffe und getroffen habe. Und so heißt der Untertitel des Blogs “Der Weg zum als Autor”. Auf diesem werde ich hier über mein beschwerlich, vergnügliches Schaffen berichten und freue mich über alle Tipps, reichlich Anekdoten und interessanten Meinungsaustausch.
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