Auf dem Weg zum CR7 (und damit ist kein neues Modell einer Automarke gemeint) wird auch Cristiano Ronaldo mit nur einem Follower angefangen haben. Inzwischen hat er über alle sozialen Netzwerk über 400 Millionen solcher Fans – nachzulesen in “Kaufen Sie Ronaldo” von Mario Leo (Werkstatt Verlag). Er ist damit das unagefochtene Reichweiten-Monster der Welt. Kein anderer Fußballer, kein Hollywood-Star oder Mitglied des Kardashian-Clans hat mehr.
Während Ronaldo pro Saison 30 Millionen Euro netto von Juventus Turin als Spielergehalt einstreicht, soll er laut Forbes allein auf Instagram 50 Millionen Euro pro Jahr durch seine Posts verdienen. Wie schafft ein Ronaldo das? Wie kommt er darauf, was er postet? Und vor allem: Welches Bildbearbeitungsprogramm nutzt er?
Als Autor kann man von den ronaldo-ischen Dimensionen nur träumen. Stephen King und J.K. Rowling bringen es zusammen bei Twitter auf ca. 20 Millionen Follower, Sebastian Fitzek als möglicherweise deutsches Aushängeschild auf 15.000. Ein CR7 erreicht allein über diesen weniger bildlastigen Kanal über 80 Millionen.
Diverse Online-Kurse und Webinare raten immer wieder dazu, möglichst viel Reichweite aufzubauen, sich Tages-, Wochen- und Monatsplan anzulegen . Das Schreiben läuft schnell Gefahr hinten anzustehen und man wird zur Geisel seiner Posting-Pflicht. Da geht es einem bereits wie manchem Fußballprofi, der in seinem Vertrag stehen hat, dass er in 8 von 10 Postings seinen Ausstatter erwähnen muss. Dafür bekommt er viele (hundert)tausend oder Millionen Euro.
Wenn uns Autoren doch ein Schreibfeder-Hersteller oder Büromaterial-Lieferant ähnliches bieten würde. Auch damit blieben wir unabhänging, machen uns den Druck des Postens aber oft selbst. Ob das am Ende zielführend ist? Ist es bei Cristiano Ronaldo nicht auch zuallererst die fußballerische Klasse, die ihm die Follower beschert hat? Wäre Stephen King genauso erfolgreich oder gar efolgreicher hätte er sich zuerst auf Social Media gestürzt? Wohl kaum.
Manch Ratgeber und Webinar scheint uns aber genau dies glaubhaft machen zu wollen. Einige Influencer mögen auch allein des Postens willens erfolgreich sein, und es ist sicher gut, auch auf diesem Gebiet vorbereitet zu sein und Routinen zu entwickeln, um das spätere Potential einer Tätigkeit mit Social Media auszuschöpfen. Den Erfolg jedoch sollte das Schreiben tragen können, sollen oder gar müssen.
Wenn es so käme, wäre ich jedenfalls vorbereitet: JMT oder genauer JMSFT. Noch bin ich frei, mit wessen Tinte ich schreibe und mit Lamy schreibe ich genauso blau wie mit Pelikan, so wie auch ein CR7 mit adidas sicher so treffen würde wie er es mit Nike tut.
Nur eine Frage bleibt neben der, welches Bildbearbeitungsprogramm CR7 nutzt: Was tut er, wenn er nicht mehr trifft, weil er seine aktive Karriere beendet? Da hat das Schreiben einen Vorteil: Die aktive Karriere kann und darf bis ins hohe Alter gehen.
Schreibe einen Kommentar