„Auf Wiedersehen, es war so schön“, klingt es in meinen Ohren und ich würde sie tatsächlich gerne wiedersehen, aber nicht zu jedem Preis und erst recht nicht zu dem, der im Raume steht.
Wenn man einen Engel trifft, ist dies Dank und Zuneigung und da ist nichts, was noch im Wege stehen mag, einen nächsten Schritt zu gehen. Sie war weggeflogen, vielleicht habe ich nach ihr gerufen, vielleicht habe ich sie festzuhalten versucht, vielleicht sie an mich zu binden, doch mit allem was ich meinte, für sie zu tun und tun würde, wurden nur ihre Flügel stärker. Somit gab es am Ende nichts, als Have a nice flight zu sagen, so wie dies auch das letzte war, was sie mir wünschte.
Ein Flug erscheint stufenlos, so leicht und frei und nicht so mühsam wie jeder einzelne Schritt, den man voreinandersetzt. Außerdem gibt es keine vorgezeichneten Wege und man weiß nicht immer, ob man auf dem richtigen ist. Der Weg ist das Ziel, was zählt da noch die Ankunft, die nur ein Bonus ist.
Vielleicht bin ich ein Tagträumer auf meinen Reisen, vielleicht sind meine Fantasien größer, euphorische, härter, gefährlicher und fantastischer als es die Realität jemals zu sein vermag. Vielleicht setze ich sie zu sehr unter Druck, genauso zu sein, wie ich sie mir wünsche, ohne dabei erkennen zu können, dass die Realität genauso gut ist wie sie ist und genauso vielfältige und schöne Möglichkeiten offenbart und bietet wie meine Fantasie.
Have a nice flight ist leicht sagen,
für jemanden, der des Fliegens mächtig ist,
aber eher schwer für jemanden, der es gewohnt ist,
am Boden zu bleiben und Flugangst hat.
Have a nice flight ist wiederum einfach
für jemanden, der Schlösser baut in die Luft
aber Angst davor hat, in ihnen zu leben
und sie niemals erleben wird.
Doch eingebettet in eine Gemeinschaft
geht es auch nicht mal so, mal so
der Weg tut sich auf,
indem man eine Entscheidung trifft,
und für sie gerade steht.
Doch sind wir uns dabei kaum aller Konsequenzen bewusst,
allem für und wider,
wollen wir manchmal doch zu viel
und geht das wirklich nacheinander
und in welcher Reihenfolge?
Kann ich wirklich auf mehreren Gleisen fahren,
womit wir nicht mehr beim Fliegen wären…
Kann ich auf mehreren Hochzeiten tanzen?
Kann ich mich mehreren Personen, mehreren Dingen
gleichzeitig verschreiben oder ist
damit das Scheitern schon gesetzt?
Es geht nur Schritt für Schritt
und instinktiv weiß ich,
wo ich den einen Schritt in eine Richtung setze,
entscheide ich mich (zunächst)
gegen eine andere.
Ist es das Risiko wert zu verlieren
und gewinnt man manchmal nicht nur,
wenn man zu verlieren bereit ist,
sich dann aber doch mit aller Kraft
für das Gewinnen entscheidet?
Have a nice flight, hat sie gesagt
und ist nicht mehr wiedergekommen,
habe ich den Mut, es aufzulösen
und zu beenden und brauche
ich dafür nicht nur
den Schritt in die richtige Richtung
zu gehen?
(Tagebucheintrag eines Reisenden:
gewidmet einer Frau und Engel, der ich nie begegnet bin)
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